WEEKLY

KW 39: Innovation in der Metropolregion Nürnberg

Liebe Wirtschaftsinteressierte, lieber Wirtschaftsinteressierter, 

wer bei der “Metropolregion Nürnberg” immer noch an eine verschlafene fränkische Provinzregion denken muss und der Meinung ist, dass das innovativste hier, die Verkehrsanbindungen nach München oder Berlin sind, den muss – und will – ich enttäuschen.

Denn unsere Heimat ist an Innovationskraft kaum zu übertreffen. Neben zahlreichen versierten Unternehmen, die global für ihre technologischen Errungenschaften bekannt sind, zählt auch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg weltweit zu den innovativsten Universitäten überhaupt. Damit wir uns gemeinsam ein Bild davon machen können, wie innovativ es in Mittelfranken zugeht, haben wir uns mit denen unterhalten, die es wissen müssen.

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Das erwartet Sie in dieser Ausgabe des Wirtschaftsbriefings

Der Präsident der FAU – Prof. Dr. Joachim Hornegger gab uns einen Einblick in die facettenreiche Forschungsarbeit seiner Uni und hat uns verraten, was die Friedrich-Alexander-Universität so innovativ macht. Zudem berichteten Dr. Benedikt Höckmayr sowie Dr. Christofer Daiberl von ihrer Arbeit bei dem Nürnberger Innovationlabor „JOSEPHs“. Die Frage, was für eine Wasserstoff-Offensive nötig wäre und welche Rolle ein noch junges Erlanger Unternehmen dabei spielt, hat uns Dr. Daniel Teichmann, CEO der Firma Hydrogenious Technologies, verraten.

Seien Sie also gespannt und lassen Sie sich von der innovativen Schlagkraft Mittelfrankens begeistern. Die kopletten Gespräche finden Sie in der aktuellen “Bürobesuch.de WEEKLY”-Folge. 

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Wie innovativ ist eigentlich die FAU, Herr Prof. Dr. Hornegger?

Seit nun mehr 5 Jahren leitet und repräsentiert Prof. Dr. Joachim Horneger die FAU. In den 90er Jahren studierte er selbst an der mittelfränkischen Uni, bevor es ihn in die Wirtschaft und an die renommiertesten Unis der Welt verschlug. Im vergangenen Jahr wurde die Hochschule unter seiner Leitung zu der innovativsten in Deutschland gekürt. Global erreicht sie den 14. Platz und in Europa ist nur die KU in Leuven innovativer. Ermittelt wird die Innovativkraft einer Universität durch eine 10-dimmensionale Kennzahl, die sich unteranderem aus entstandenen Patenten, Grundlagenlagenforschung, aber auch aus erfolgreichen Kooperationen mit Industrievertretern zusammensetzt.

Entscheidend ist also auch die Einbettung in das industrielle Umfeld. Die FAU nutz ihren Standortvorteil äußerst effizient und steht stetig in engem Kontakt zu den umliegenden Firmen. Firmen, wie Siemens, Adidas oder Schaeffler – allesamt gelten auf ihren Gebieten als globale Marktführer.

Dabei ist man auch abseits des industriellen Zusammenarbeitens auf breiter Front innovationsstark unterwegs.

„Es gelingt uns Forschung und Lehre, aber auch Innovation und Wissenstransfer unter ein Dach zu bringen und gemeinsam zu bespielen“

Prof. Dr. Joachim Hornegger

„FAU stehe für Innovation“, darauf dass man international so wahrgenommen wird ist man sehr stolz. Ziel sei es auch den Studierenden einen „Spirit of Innovation zu vermitteln und so eine Innovationskultur zu etablieren“.

JOSEPHs – das Innovationslabor für die Metropolregion

Mit Unterstützung der FAU und dem Frauenhofer Institut wurde vor nun mehr 5 Jahren in Nürnberg das JOSEPHs ins Leben gerufen. Das JOSEPHS ist ein offenes Innovationslabor, in dem unterschiedlichste Unternehmen, ihre Produkte und Dienstleistungen in einer dreimonatigen Testphase von den Besuchern beurteilen lassen können. Während dieser Zeit werden nicht nur die direkten Feedbacks der Besucher aufgenommen, sondern auch konkrete eigene Ideen und Anregungen für die weitere Entwicklung abgefragt und in die Testergebnisse integriert. In Forschungskreisen wird dieses innovative und sehr erfolgreiche Konzept Co-Creation genannt.

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Leichte Handhabung von Wasserstoff als Erfolgsgeschichte

Die Firma Hydrogenious Technologies mit Sitz in Erlangen ist Weltmarktführer auf dem Gebiet der LOHC-Wasserstoff-Technologie. Wir haben uns mit CEO Dr. Daniel Teichmann Unterhalten, der uns von den aktuellen Entwicklungen berichtete. Die Firma forscht und arbeitet an einer Technologie, die es ermöglicht, Wasserstoff effizienter zu nutzen.  Entstanden ist die Firma im Jahr 2013 als Ausgründung aus der Friedrich-Alexander-Universität. Heute ist die Hochschule noch Gesellschafterin, die Patente liegen jedoch bei der Firma selbst. Begonnen mit Dr. Teichmann, als einzigem Mitarbeiter, sind heute mehr als 100 Menschen Teil von Hydrogenious. Die entscheidende Technologie hinter dem Unternehmen, ist das sogenannte „LOHC“-Verfahren, das es ermöglicht Wasserstoff in großen Mengen sicher und effizient zu speichern. Durch die Bindung an ein Öl wird es möglich, Wasserstoff ohne Explosionsgefahr zu transportieren. Besonders in der Industrie oder auch im Nutzlastverkehr wird Wasserstoff eine entscheidende Rolle spielen. Es gilt nun globalgedachte industrielle Lösungen auf dem Markt zu etablieren, wobei die LOHC-Technologie aus Erlangen eine entscheidende Rolle spielen könnte.

Und was gibt es sonst noch?

Abschließend möchte ich noch die Chance nutzen und Ihnen zwei Initiativen ans Herz legen, die sich mit der Förderung von innovativen Ideen in der Metropolregion befassen.

Der Innovationsverein quer.kraft aus Nürnberg unterstützt Unternehmen zukunftsträchtige Ideen zu marktreifen Innovationen zu entwickeln. Dabei setzt der Verein auf vier Säulen: In Tagungen, Arbeitskreisen und Best Practice Treffen bringen sie Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Bislang ungenutzte Innovationspotenziale von Unternehmen werden gezielt herausgearbeitet und gefördert. So entsteht eine Wechselwirkung: Industrie und Forschung inspirieren sich gegenseitig und profitieren von der gemeinsamen Arbeit.

Aus der überzeugung heraus, dass Innovationen “Neudenker” benötigten, beschäftigt sich auch der Innovations.Beirat mit der Förderung von Innovationsträgern und setzt sich dabei für ein neues und offenes Ökosystem ein. Ein Ökosystem, auf das andere aufbauen, in das sie ihr Wissen einbringen oder es für ihr eigenes Geschäft nutzen können. So entsteht gemeinsam etwas viel Größeres. Gegenseitiger Austausch ist Divise. Meiner Meinung nach eine ein erfrischendes Konzept, das man sich genauer anschauen sollte.

Kurz & Knapp: Wirtschaftsnews aus der Region

Streiks bei Schaeffler in Herzogenarach/Höchstadt

Am Mittwoch hat die IG Metall den Startschuss zu einem vermutlich länger andauernden Arbeitskampf gegeben. Die Schaeffler-Gruppe, börsennotierter deutscher Zulieferer der Automobil- und Maschinenbauindustrie, plant hierzulande 4400 Stellen abzubauen. Es sind auch die Konzernzentrale in Herzogenaurach und das Werk in Höchstadt betroffen. Beide waren am Mittwoch Schauplatz erster Demos von Werksangehörigen, die für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze kämpfen wollen.

N-Ergie senkt den Fernwärmepreis

Die N-Ergie reduziert  zum 01.10.2020 die Fernwärmepreise. Grund sind gesunkene Erzeugungskosten, die sich im Geldbeutel der Kunden bemerkbar machen werden.

Verbraucherschutz: Kunden der Sparkasse Nürnberg können klagen

Nach der Kündigung von gut verzinsten Sparverträge durch die Sparkasse in Nürnberg ist das Klageregister eröffnet worden. Verbraucher können sich einer Musterfeststellungsklage anschließen. 

Starten Sie nun gut in diese neue Woche

Ich hoffe Sie sind von unserer mittelfränkischen Innovationskraft nun genauso begeistert, wie wir und können jetzt bestens motiviert in die noch junge Woche starten, ich wünsche ihnen alles gut und freue mich auf nächste Woche.

Bleiben Sie gesund,
Ihr Constantin Kaindl
Herausgeber Bürobesuch.de

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