Er stärkt die städtischen Entscheidungsprozesse, fördert die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Politik und gestaltet aktiv die wirtschaftliche Zukunft von Fürth mit: der Wirtschaftsbeirat. Das Gremium ist ein Positivbeispiel, das zeigt, wie das Zusammenwirken von Wirtschaft und Stadtverwaltung nachhaltige und positive Veränderungen in der städtischen Entwicklung anstoßen können.
So kam es zur Gründung
Die Idee eines Wirtschaftsbeirats in Fürth hat ihre Wurzeln in den 1980er Jahren. Hier erkannte die Stadt Fürth, dass die Einbindung wirtschaftlicher Perspektiven in städtische Entscheidungsprozesse unerlässlich ist. „Die Motivation damals war, aus Sicht des Stadtrates die Belange der Wirtschaft mehr in Entscheidungen einzubinden,“ sagt Georg Höfler, der heutige Vorsitzende des Beirats und CFO der uvex Group. Dieser Gedanke führte 1987 zur Gründung eines Gremiums, das seitdem nicht nur beratende Funktion hat, sondern auch eine wichtige Brücke zwischen Wirtschaft und Stadtpolitik bildet. Georg Höfler gehört seit 2020 zum Wirtschaftsbeirat und übernahm 2022 seinen Vorsitz.
Warum die Besetzung des Gremiums so wichtig ist
Die Auswahl der Mitglieder folgt dabei dem Ziel, sowohl das Know-how führender Wirtschaftsakteure als auch die Interessen kleiner und mittelständischer Unternehmen zu integrieren. Bei der Besetzung des Wirtschaftsbeirats in Fürth legt Georg Höfler großen Wert auf die Präsenz starker Wirtschaftskräfte. Die Diversität und die Expertise seiner Mitglieder seien entscheidend für die Wirksamkeit des Gremiums. „Je stärker die Wirtschaftskraft im Wirtschaftsbeirat vertreten ist, umso mehr Durchschlagskraft gibt es,“ erklärt Höfler. Von Kleinunternehmern bis zu Vertretern großer Industriebetriebe, von Handwerkern bis zu Dienstleistern – der Beirat vereint ein breites Spektrum an Wirtschaftsakteuren. Diversität stelle sicher, dass unterschiedlichste Sichtweisen und Expertisen in die Beratungsprozesse einfließen. Eine solche Zusammensetzung gewährleiste, dass der Beirat nicht nur eine breite Palette von Themen abdecken kann, sondern auch, dass seine Empfehlungen und Stellungnahmen ein erhebliches Gewicht haben.
Die Rolle des Wirtschaftsbeirats in Fürth ist weitreichend und umfasst verschiedene Aufgabenfelder. Es ist sein Ziel, die Stimme der Wirtschaft in die städtische Politik zu tragen und somit zur wirtschaftlichen Entwicklung Fürths beizutragen. Der Beirat nimmt aktiv an Beratungen zu einer Vielzahl von Themen teil, darunter Verkehrsplanung, Bauvorhaben und wirtschaftliche Rahmenbedingungen.
Die Aufgaben des Wirtschaftsbeirats
Die konkrete Arbeit und Organisation des Wirtschaftsbeirats in Fürth basieren auf regelmäßigen Sitzungen und einem engen Austausch mit dem Stadtrat. Der Beirat hält in der Regel vier Sitzungen pro Jahr ab, wobei es gelegentlich auch zu zusätzlichen Treffen kommen kann, je nach Bedarf und aktuellen Themen. Um die Zusammenarbeit mit dem Stadtrat zu intensivieren und einen direkten Dialog zu fördern, hat Georg Höfler eine Neuerung eingeführt: Fortan nehmen regelmäßig Stadtratsmitglieder an den Sitzungen des Beirats teil. Das soll den gegenseitigen Informationsfluss mit dem Stadtrat stärken und sicherstellen, dass die Beratungen des Wirtschaftsbeirats direkten Eingang in die städtische Entscheidungsfindung finden.
Darüber hinaus legt der Beirat Wert darauf, nicht nur reaktiv zu agieren, sondern auch proaktiv Themen anzugehen. Höfler betont die Wichtigkeit einer zielgerichteten Anfrage von der Stadt an den Beirat, um relevante und praxisnahe Beratung zu gewährleisten. Letztlich gehe es auch darum, dass die Arbeit des Beirats eng an den aktuellen Bedürfnissen und Fragestellungen der Stadtverwaltung ausgerichtet ist.
Die größte Herausforderung
Eine zentrale Schwierigkeit des Beirats liegt in der Sicherstellung, dass die Empfehlungen des Gremiums auch wirken. “Man muss immer aufpassen, dass sich dieser Prozess nicht abnutzt und der Beirat weiterhin Gehör findet.” Es sei eine Herausforderung, die Relevanz und Effektivität des Beirats kontinuierlich zu hinterfragen und anzupassen. Dass die Beratung des Beirats tatsächlich Einfluss hat, ist ein kontinuierlicher Prozess. Zusätzlich sei es häufig schwierig, politische Entscheidungsträger und die Wirtschaft auf eine gemeinsame Linie zu bringen. Höfler betrachtet eine kritische Selbstreflexion als essentiell, um die Relevanz und den Einfluss des Gremiums langfristig aufrechtzuerhalten.
Trotz der komplexen Herausforderungen, mit denen der Beirat konfrontiert ist, gibt es bemerkenswerte Erfolge. Ein prägnantes Beispiel ist die Mitwirkung bei der Neugestaltung des Weihnachtsmarktes und der damit verbundenen Verbesserung der Verkehrssituation in Fürth, ein zentrales Anliegen vieler Unternehmen. Dies hat nicht nur zur Belebung der Innenstadt beigetragen, sondern auch den lokalen Einzelhandel gestärkt.
So können andere Städte vom Fürther Konzept lernen
Andere Städte können viel vom Fürther Modell lernen. Die erfolgreiche Integration wirtschaftlicher Perspektiven in städtische Entscheidungsprozesse setzt eine klare Struktur, Offenheit für diverse Sichtweisen und die Bereitschaft zur kontinuierlichen Anpassung voraus. Höfler rät: „Wer einen Wirtschaftsbeirat einführen will, braucht auch auf städtischer Seite Verantwortliche, die sich dafür einsetzen.” Eine starke Verbindung zwischen dem Beirat und den politischen Entscheidungsträgern ist entscheidend für den Erfolg. Die aktive Einbeziehung der Wirtschaft in den politischen Prozess kann zur Entwicklung von Politiken führen, die sowohl den Bedürfnissen der Unternehmen als auch den Interessen der Gesamtbevölkerung gerecht werden. Die Erfahrungen in Fürth zeigen, dass eine gut durchdachte Struktur, eine breite und kompetente Mitgliederbasis sowie eine klare Kommunikation und Zielsetzung wesentliche Faktoren für die erfolgreiche Implementierung und den Betrieb eines Wirtschaftsbeirats sind.