Portrait

„Ich bin in der absoluten Saure-Gurken-Zeit gestartet.“

Wolfgang P. Küspert ist 52 Jahre alt, geborener Nürnberger, Vater von zwei Töchtern und Geschäftsführer von Küspert & Küspert.

Wir sprachen mit ihm über rosarote Teppiche, heimliche Leidenschaften und Geschäfte, die auf dem Tennisplatz gemacht wurden.

Ich bin kein geborener Immobilist.

Wolfgang P. Küspert

Von (Reise-)Büros und anderen Räumlichkeiten

Wolfgang P. Küspert kam zur Immobilienbranche wie die Jungfrau zum Kinde. Bevor er Küspert & Küspert gründete, war er in der Sport- und Touristik-Branche tätig. Manager-Erfahrung brachte er allerdings mit, denn er besaß ein Reisebüro sowie eine Tennisschule.

Die Immobilienfirma entstand „durch Zufall“ und „am Tennisplatz“, wie der Familienvater selbst erzählt. Ein damaliger Freund, Inhaber einer Steuerkanzlei, erzählte beim Ballsport, dass er größere Büroräumlichkeiten brauche. Der gut vernetzte Küspert wusste von einem entsprechenden Neubau und brachte die beiden Parteien zusammen.

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Die Vermittlung klappte zwar nicht, aber das hielt den heutigen Immobilien-Chef nicht davon ab, eine eigene Firma zu gründen. „Der damalige Bauherr des Gebäudes ist noch heute unser Kunde“, erzählt Küspert stolz.

Wir versuchen, zwei Parteien glücklich zu machen – die, die etwas sucht und die, die etwas anzubieten hat. Wir bringen dabei unterschiedliche Erwartungen zusammen, sodass sie matchen.

Wolfgang P. Küspert

Ein rosaroter Beginn

Zur Zeit der Unternehmensgründung wusste der heute 52-Jährige noch nichts über den Nürnberger Immobilienmarkt. „Ein Glück“, wie er selbst sagt, „denn ich bin in der absoluten Saure-Gurken-Zeit gestartet. Es war nur meinem unglaublichen Willen geschuldet, dass es geklappt hat.“

An die Anfänge erinnert sich Küspert, als wäre es gestern gewesen. Sein Büro lag damals in der Nürnberger Altstadt und war mit einem rosafarbenen Teppich, einem kleinen Schreibtisch und spärlicher Beleuchtung ausgestattet. „Damals hat man noch Zeitungsinserate geschaltet, um Mieter zu generieren“, erinnert er sich.

Wie auch schon in den Anfängen bildet auch heute noch vor allem die Vermittlung von Büroräumen das zentrale Tätigkeitsfeld von Küspert & Küspert. Die Geschäftsfelder Investment, Einzelhandel sowie Industrie & Logistik kamen über die Jahre hinzu und sind heute ein fester Bestandteil der Immobilienberatung. Im letzten Jahr feierte Küspert & Küspert 25-jähriges Bestehen.

Was mich immer wieder beeindruckt, sind Unternehmer, die es geschafft haben, in ihrem Lebenswerk etwas gänzlich Neues zu schaffen.

Wolfgang P. Küspert

Herausforderung: HR

Zu den großen Herausforderungen der Unternehmensgeschichte zählte immer wieder die Rekrutierung von qualifiziertem Personal, wie Küspert erzählt. Verließ ein wichtiger Mitarbeiter das Unternehmen, sei es „nie einfach gewesen, diese Lücke zu füllen“, gibt der Geschäftsführer zu.

Gründe dafür sieht er vor allem darin, dass es in der Metropolregion Nürnberg keinen Immobilienwirtschaftlichen Studiengang gebe. Die nächsten Adressen seien mit Aschaffenburg und Regensburg in seinen Augen zu weit weg.

Die Hände schmutzig machen

Wolfgang P. Küspert ist durchaus ein Chef, der sich salopp gesagt auch mal die Hände schmutzig macht. Das würde er so aber nie sagen. Auch wenn ihn Management-Experten rügen, gibt der Geschäftsführer zu, dass er hier und da auch noch im operativen Geschäft tätig ist.

Einige Kundenaufträge betreut er selbst. Ihm ist wichtig, kurzfristig und flexibel auf die Bedürfnisse der Kunden reagieren zu können. „Kundenzufriedenheit ist, was mich antreibt“, sagt Küspert.

Nürnberg hat viel geleistet

Als Immobilien-Profi weiß Wolfgang P. Küspert, dass er immer auch von seinem Standort abhängig ist. An die Stadt Nürnberg verteilt er Lob. Er erklärt, dass er aufgrund der sehr guten Wirtschaftslage heute niemandem mehr viel über Nürnberg erzählen muss. Das wüssten die Investoren mittlerweile – egal ob sie national oder international agieren.

Küspert resümiert: „Hier hat die Stadt in den letzten Jahren viel geleistet.“ Das kommt auch ihm zugute.

Wenn er dennoch in eine andere Branche investieren müsste, reize ihn ein Architekturbüro. Küspert gesteht: „Architektur ist meine heimliche Leidenschaft.“ Letztlich hat er mit der Baukunst ja auch tagtäglich zu tun.

Der Immobilien-Profi schiebt aber nach, dass diese Umorientierung völlig unwahrscheinlich sei, „weil mir jegliche Qualifikation dafür fehlt.“


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