Moritz Weissman ist geschäftsführender Gesellschafter von Weissman & Cie. – einer Strategie- und Organisationsberatung für Familienunternehmen.
Die Firma arbeitet gemeinsam mit ihren Kunden an Themen rund um die Führungskräfte- und Organisationsentwicklung sowie zur Unternehmensnachfolge. Wenn Moritz Weissman einem 7-Jährigen erklären müsste, was er und seine Mitarbeiter tun, würde er dabei auf das Bild eines Doktors zurückgreifen:
„Wir sind wie Ärzte: wir unterstützen Unternehmen, denen verschiedene Stellen wehtun oder in Zukunft wehtun könnten.“
Moritz Weissman
Von Familien für Familien
Praktisch ist, dass Weissman & Cie. selbst auch ein Familienunternehmen ist. Es existiert seit 32 Jahren und wird aktuell in der zweiten Generation geführt. Die Gründung geht auf den Vater von Moritz Weissman zurück:
Arnold Weissman. Vom Senior hat Weissman einiges gelernt – und nicht nur er. Auf den älteren Gründer geht das System Weissman zurück – ein ganzheitlicher Führungs- und Managementansatz für Familienunternehmen. Das System ist praktisch und wissenschaftlich erprobt und wird permanent weiterentwickelt.
Ungeplante Nachfolge
Obwohl die Unternehmensnachfolge einen Schwerpunkt der Beratung ausmacht, lief die Nachfolge zwischen Arnold und Moritz Weissman eher ungeplant. „So wie wir es Kunden eigentlich nicht empfehlen“, kommentiert Moritz Weissman, „denn es kam eine Reihe von Zufällen zusammen.“
Bereits während des Studiums, habe der jüngere Weissman in das ein oder andere Projekt der Vaterfirma reingeschnuppert. Durch personelle Veränderungen im eigenen Familienunternehmen sei er dann fest dazugestoßen.
In einem Gespräch mit seinem Vater sagte er irgendwann: „Ich finde es cool, was wir machen; ich finde unsere Kunden cool; ich sehe da viel Potential. Ich würde aber ein paar Dinge anders machen wenn du mich lässt.“ Daraufhin habe der Vater sein Einverständnis gegeben. Das war das Commitment zur Firmenübernahme.
Da steckt mehr Herzblut dahinter
Fragt man Moritz Weissman, was für ihn den Reiz eines Familienunternehmens ausmache, antwortet er ohne jedes Zögern: „Die Arbeit mit ihnen ist offener, ehrlicher, emotionaler – mit allen Amplituden. Da steckt mehr Herzblut dahinter, weil man merkt, diese Leute machen ihr Geschäft selbst.“
Außerdem schätze er, dass familiengeführte Unternehmen langfristiger denken als beispielsweise Konzerne. Gerade die Zusammenarbeit von Mittelstand und Start Up funktioniere gut, denn Familienunternehmen seien laut Weissman an einer langfristigen Investition interessiert: „Die beteiligen sich nicht an einem Unternehmen, um es nach drei Jahren einfach weiterzuverkaufen.“
Als Herausforderung für diese Art von Firmen sieht er dagegen die Digitalisierung, die mit den begrenzten Ressourcen eines kleineren Unternehmens durchaus schwer zu stemmen sei.
„Der Spagat aus Werte- und Zukunftsorientierung macht für mich ein gutes Familienunternehmen aus.“
Moritz Weissman
Der Nasenfaktor
Die Zusammenarbeit mit Weissman & Cie. läuft dann ganz individuell je nach Bedarf und Kundenwunsch. Ganz entscheidend sei laut Weissman der Start. Er beschreibt das wie folgt: „Der Nasenfaktor ist extrem wichtig. Beratung hat viel mit Vertrauen zu tun.“
Dementsprechend nehme die Kennenlernphase einen großen Raum ein. Aber auch danach werde ganz viel gemeinsam mit dem Kunden erarbeitet – zum Beispiel in Form von Workshops bei den Firmen vor Ort. Für Moritz Weissman ist der Kunde auch immer Teil der Lösung: „Wir erarbeiten nicht im stillen Kämmerlein ein Konzept und werfen es dem Kunden dann über den Zaun.“