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KW 43: Der Chef als Influencer

Liebe WEEKLY-Leserin, lieber WEEKLY-Leser, 

in Deutschland noch kaum verbreitet, in den USA schon längst bestandteil der Unternehmenswelt. Wir alle kennen CEOs wie Elon Musk, Bill Gates oder auch Jeff Bezos, die längst mehr als einfache Geschäftsführer sind und mit ihrem Gesicht die jeweilige Marke repräsentieren.

Auch hierzulande springen Firmen-Chefs, wie Tim Höttges von der Telekom oder Herbert Diess von VW allmählich auf den Zug auf, das Unternehmen persönlich zu “branden”.

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Was steckt dahinter? Richtig, die Rede ist von “Personal Branding” oder anders: Der Chef als Influencer. Der Begriff ist in den letzten Jahren in die in Mode gekommen und hat sich vor allem in Nordamerika etabliert. Dahinter steckt die Idee, einen Menschen als Marke aufzubauen. Hierbei wird das Individuum in den Fokus gerückt. Die Person soll auf bestimmte Art und Weise wahrgenommen werden, beispielsweise als Experte für ein Fachgebiet, oder eben als Gesicht einer Marke die den Wiedererkennungswert steigert und die Identifikation verstärkt. Genau das setzten die  oben genannten CEOs um.

Darüber, welche Chancen und Möglichkeiten Personal Branding für Unternehmen jeglicher Größen und Tätigkeitsfelder bietet, habe ich mit Thomas Reck gesprochen. Reck ist 20 Jahre alt und Gründer der Agentur Insight Consulting GmbH, die es sich zur Aufgabe gemacht hat Geschäftsführern und denen die es werden wollen, zu vermitteln mehr zu sein als eben nur ein gewöhnlicher CEO. Eine Marke.

Würde man einem 7-jährigem Kind beschreiben, was dabei das Ziel ist, würde man vermutlich sagen, dass Thomas Reck dafür sorgt, dass sein Papa – insofern er Geschäftsmann ist –  online als kompetente Führungsperson wahrgenommen wird.

Man hilft Firmen also dabei auf ihrem Themengebiet zum Online-Meinungsführer zu werden und so einen wirtschaftlichen Mehrwert zu generieren. Die Idee ist nicht neu, in den USA gehört Personal Branding schon längst zum guten Ton in der Unternehmenswelt.

Die Tatsache, dass Deutschland dahingehend noch großen Nachholbedarf hat, macht sich die Agentur von Reck zum Nutzen, aber vor allem auch zur Aufgabe.

Dabei ist Personal Branding nicht ausschließlich für große Firmen sinnvoll, auch Kleine und Mittlere können durch geschickte Präsentation von Führungskräften schnell profitieren.

Grundlage sind dabei drei Marketingtrends, die sich aktuell beobachten lassen. Wir alle sind ständig auf diversen Social-Media-Kanälen unterwegs und leben nach dem Prinzip “all online”. Dazu kommt, dass Firmenlogos immer unwichtiger werden, wir wollen keine Werbung im direkten Sinne, wir wollen “Menschen” sehen. Wir wollen sehen was andere machen und nicht nur gezeigt bekommen was Firmen uns verkaufen wollen.

Das alles macht sich das Personal Branding von CEOs zu nutzen. Ziel ist es Leads zu generieren, den Absatz zu steigern, qualifizierte Mitarbeiter auf das eigene Unternehmen aufmerksam zu machen und die Firma gekonnt in Szene zu setzen.

Wichtig ist dabei unter anderem, dass ein “großes Ganzes” entsteht und nicht willkürlich Postings abgestoßen werden. Die konkrete Aufgabe von Personal-Branding-Agenturen wie Insight ist dabei, Firmen so zu beraten, dass sie das Konzept danach selbst umsetzen können oder aber diese Arbeit auch komplett zu übernehmen. Der gravierende Unterschied von Recks Agentur zu normalen Marketingagenturen ist die Tatsache, dass sich Insight auf Personal Branding spezialisiert hat, sich ausschließlich damit befasst und dadurch eine umfassende Expertise auf dem Gebiet mitbringt. 

Erste Anfänge im Personal Branding gibt es auch schon in Mittelfranken. Darüber haben wir schon mal mit Markus Neubauer von Silbury gesprochen.

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Kurz & Knapp: Wirtschaftsnews aus der Region

Nürnbergs StartUp-Szene bekommt neues Zuhause

Drei Jahre nach seinem Start eröffnet der ZOLLHOF Tech Incubator – das digitale Gründerzentrum für Mittelfranken – seine endgültigen Räumlichkeiten im Zollhof 7. Davor hatte er seinen sitzt interimsweise in der Kohlenhofstraße. Der ZOLLHOF Tech Incubator ist längst überregional bekannt und prägt die Nürnberger Gründerszene, wie niemand anderes. Er gilt dabei als der am schnellsten wachsende Tech Incubator Deutschlands und gehört zu den erfolgreichsten Gründerzentren in Bayern. Gemeinsam mit dem Medical Valley in Erlangen ist der ZOLLHOF eines der 12  „Digital Hubs“ in Deutschland, gefördert durch die Digital Hub-Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums.

IG Metall in Nürnberg: Menschenkette gegen Stellenabbau

In der Nürnberger Südstadt haben ca. 3.000 Angestellte gegen den angekündigten Stellenabbau in diversen Nürnberger Betrieben protestiert und so untereinander ihre Solidarität ausgedrückt. Die Gewerkschaft sieht die Arbeitgeber in der Verantwortung, die Standorte zu sichern. Die IG Metall Nürnberg forderte in der Krise Arbeitsplätze zu erhalten und in die Zukunftsfähigkeit der Nürnberger Standorte zu investieren.

Coronabedingter Weltwirtschaftseinbruch fällt geringer aus als gedacht

Nach Einschätzungen des IWF dürfte die Weltwirtschaft den “Corona-Schock” etwas besser verkraften als anfangs befürchtet. Nach Prognosen sei 2020 mit einem Einbruch der Wirtschaftsleistung um rund 4,4 Prozent zu rechnen.

Bundesweite größte BMW Niederlassung in Nürnberg

BMW investiert 50-Millionen in den Standort Nürnberg und will damit einen „Meilenstein“ setzen. Die bisherigen drei Niederlassungen im Stadtgebiet werden, durch einen neue Niederlassung in Schweinau, ersetzt.

Corona-Update:

Seit vergangener Woche gelten neue Corona-Richtlichen. Auch wir wollen dabei helfen, die Pandemie einzudämmen, Sie auf den neuesten Stand bringen und haben die neuen Regeln für Sie zusammengefasst.

In Bayern will man sich nun an dem Prinzip der Corona-Ampel orientieren. Die Farben geben an, welchen 7-Tage-Inzidenzwert die jeweilige Stadt bzw. Landkreis gerade hat. Die beschlossenen Maßnahmen sind seit letztem Freitag (16. Oktober) in Kraft.

GRÜN (Inzidenzwert unter 35): Es gilt Maskenpflicht im Öffentlichen Nahverkehr, Geschäften oder in Gaststätten. Es muss auch ein Mund-Nasen-Schutz überall dort getragen werden, wo der Mindestabstand von 1,5 Meter nicht eingehalten werden kann. Veranstaltungen mit 100 Personen in geschlossenen Räumen sowie mit 200 Menschen im Freien sind möglich.

GELB (Inzidenzwert über 35): An stark frequentierten Plätzen (Fußgängerzonen, im Hörsaal einer Uni, am Arbeitsplatz) oder überall an Orten an denen man den nötigen Abstand nicht mehr wahren kann, muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Es gibt eine Sperrstunde von 23 Uhr für gastronomische Betriebe. Damit einher geht ein Alkoholverkaufsverbot von Tankstellen sowie ein Konsumverbot auf öffentlichen Plätzen ab 23 Uhr. Außerdem dürfen nur noch zehn Personen zu privaten Feiern oder Veranstaltungen zusammenkommen. Bei diesem Punkt geht Bayern sogar über die Vorgaben aus Berlin hinaus.

Rot  (Inzidenzwert über 50): Auch Kinder in der Grundschule müssen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Das Alkoholverkaufsverbot bestehe weiterhin und die Sperrstunde wird um eine Stunde vorverlegt ‒ auf 22 Uhr. Private Feiern und Treffen sind nur noch mit fünf Personen aus zwei Haushalten möglich. Dabei ist es nicht von Bedeutung, ob man sich im öffentlichen oder privaten Bereich trifft. 

Die aktuellen Werte Ihrer Kommune finden Sie auf den jeweiligen Homepages.

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Neues “Genuss-Desinfektionsspray” made in Nürnberg

Frei nach dem Motto: Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt, dann frag’ nach Salz und Tequila! Entwickelte der Nürnberger Brauer Reinhard Engel mitten im Lockdown ein neuartiges Desinfektionsmittel.

Aus einer Notlage entstanden: das erste Genuss-Hygienespray. Es war während des Lockdowns, als Engel ungewohnte Anfragen erhielt: Beschäftigte von Krankenhäusern und Apotheken kamen auf ihn zu, weil der Markt die starke Nachfrage nach hochprozentigem Alkohol zu Desinfektionszwecken nicht ausreichend decken konnten.

Der Engpass war zwar schnell vorrüber, da die Märkte schnell reagierten. Doch für Engel und sein Team war klar: das wird der Beginn einer neuen Serie sein. 

So entstand in der Nürnberger Bergstraße eine ökologische Alternative zu den herkömmlichen Desinfektionsmitteln. Ein wohlriechendes Hygienespray, das mehr Spass als Pflicht sein soll. Und das in 3 Varianten: Hopfen, Gin und Whisky.

Ich bin begeistert von der Idee und dem Unternehmergeist und kann ihnen den “guten Tropfen” nur empfehlen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine erfolgreiche Woche und freue mich schon jetzt auf die Nächste Folge “Bürobesuch.de WEEKLY – Das Wirtschaftsbriefing für die Metropolregion” mit Ihnen.

Bleiben Sie gesund,
Ihr Constantin Kaindl

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