Portrait

„Umarme den Wandel, dann verlierst du auch die Angst davor!“

Kunden verstehen und damit Unternehmen helfen, sich besser an deren Bedürfnissen zu orientieren – das ist die Mission der puls Marktforschung GmbH. Dr. Konrad Weßner hat das Marktforschungsunternehmen vor über 30 Jahren gegründet. Im Bürobesuch spricht er über die Herausforderungen in der Marktforschung, die Relevanz von Mitarbeiterbefragungen und warum er oft aus seiner Komfortzone herausgeht.

„Ein Produkt ist mehr als ein Produkt. Je besser du die Wirkung kennst, desto erfolgreicher kannst du am Markt sein.“ Das hat Konrad Weßner schon während seines Betriebswirtschaftsstudiums in Nürnberg verinnerlicht. Im Rahmen seiner Promotion beschäftigte er sich mit der strategischen Marktforschung. Er stellte sich der Frage, wie einzelne Generationen geprägt werden und wie sie sich verhalten. „Es geht darum, die Sprache der Generation zu sprechen und eine Wertschätzung für sie an den Tag zu legen, die nicht aufgesetzt ist“, sagt Weßner. Dieses Mindset helfe ihm, täglich zu lernen und veraltetes Wissen ad acta zu legen.

Neues umarmen und den Spiegel vorhalten

Vor allem die Fähigkeit, Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein, habe zum Erfolg von puls beigetragen, sagt Weßner. „Umarme den Wandel, dann verlierst du auch die Angst davor.“ Wenn man diesen Leitspruch durch neue Erfahrungen immer wieder mit Leben fülle, spiegele sich das auch in der eigenen Arbeit wider.

Das Marktforschungsinstitut puls sorgt dafür, dass Produkte auf den Markt kommen, die die Menschen wirklich wollen. „Wenn sich Unternehmen an den Bedürfnissen der Kunden orientieren, bleiben die Arbeitsplätze stabil und den Unternehmen geht es wirklich gut.“ Dafür sei es nötig, den Unternehmen den Spiegel vorzuhalten. Ergebnisse von Befragungen müssen ernst genommen werden – auch wenn sie nicht der Eigenwahrnehmung entsprechen. Die Kombination aus dem Annehmen von Neuem und dem Hinterfragen von Altem sei besonders wichtig, um proaktiv neue Wege zu gehen. 

„Go where the pain is“

Als Führungskraft trägt Konrad Weßner Verantwortung für viele Mitarbeiter – eine Herausforderung, die ihn immer wieder aus der Komfortzone treten lässt: „Ich habe gelernt, dass ich intern kommunizieren und mich auch in unbequeme Situationen begeben muss. Go where the pain is und lass nichts schwelen.“ Bei puls führt er regelmäßig Entwicklungsgespräche mit seinen Mitarbeitern. Das lohne sich, weil er auch viel von seinen Mitarbeitern lerne, sagt Weßner.

Daneben sind die zunehmende Bürokratie, der Datenschutz und die Arbeitskultur Themen, die auf seinem Schreibtisch Platz finden und zu den täglichen Arbeitsfeldern gehören. Dabei müsse man eine gewisse „Robustheit“ an den Tag legen und gleichzeitig Spaß und Motivation für die Sache haben. Mit einer positiven Einstellung könne man auch die eigenen Mitarbeiter inspirieren und motivieren.

Weiterempfehlungsbereitschaft der Kunden und Mitarbeitern

Im Bereich der Marktforschung hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Immer mehr Kunden würden auf Weiterempfehlungen setzen – sowohl bei Produkten, als auch bei der Mitarbeitergewinnung. „Es ist spannend, herauszufinden, warum die eigenen Mitarbeiter sich für das Unternehmen als Arbeitgeber aussprechen“, betont Weßner. Er erinnert sich gerne an einen Auftrag einer Hightech Firma zurück. Hier konnte der Marktforscher durch eine Mitarbeiterumfrage die Benefits aus Sicht der Mitarbeiter herleiten und mit diesen Ergebnissen innerhalb eines Jahres 100 neue Mitarbeiter für das Unternehmen gewinnen.

Ein Leben neben dem Unternehmen

Eines der wichtigsten Fähigkeiten, die ein Unternehmer, laut Konrad Weßner, braucht, sei Stressresistenz. „Es wird immer Ups und Downs geben, aber durch Resilienz kann man damit positiv umgehen.“ Außerdem müsse man sich bewusst machen, dass es ein Leben neben dem Unternehmen gäbe. Die eigene Fitness dürfe zum Beispiel nicht vernachlässigt werden. Aktuell arbeitet Weßner neben seiner Tätigkeit bei puls an der Gründung eines Start-ups, das eine KI-gestützte Kaufberatung anbietet.

Constantin Kaindl (Bürobesuch.de) & Dr. Konrad Weßner (puls Marktforschung GmbH)

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