Liebe Digital-Interessierte, lieber Digitalinteressierter,
ein omnipräsentes Thema, welches Gesellschaft, Wirtschaft und Politik schon seit vielen Jahrzehnten begleitet. Eine “Wettrüsten” mit der Chance das Leben und das Miteinander zu revolutionieren und einfach “smarter” zu gestalten.
Deutschland und vor allem die deutsche Politik hat auf diesem Gebiet massiv nachholbedarf und so manch einen Schlag nicht gehört. Neuland. Sie ahnen es, heute geht es um ein Thema, das alle Lebensbereiche, aber besonders auch die Wirtschaft zeichnet: Digitalisierung!
Das wichtigste Event in der Metropolregion zu eben diesem Thema ist ohne zweifel das „Nürnberg Digital Festival“. Gegründet wurde es vor über 8 Jahren, damals noch unter dem Namen “Nürnberg Web Week” und vernetzt seitdem die mittelfränkische Digitalgesellschaft zu den zentralen Themen der Digitalisierung in Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Kultur.
Die Veranstaltungsreihe versteht sich dabei als offenes Mitmach-Format der digitalen Gemeinschaft. Auch regionale Organisationen beteiligen sich als Veranstalter, um Expertise auszutauschen und die Chancen und Risiken einer digitalen Community zu diskutieren.
Das diesjährige Digital Festival beginnt am 9. November, diesmal allerdings als reinen Online-Veranstaltung. Da man das Event auch trotz Corona auf keinen Fall ausfallen lassen wollte, wurde ein neues Konzept entwickelt, dass es den Gästen ermöglicht an allen Programmpunkten von der heimischen Couch aus teilzunehmen. Ideengeber und Initiator seit der Gründung: Ingo Di Bella.
Der Nürnberger kennt das “Digitale Mittelfranken” besser als kein anderer. Abseits seiner leidenschaftlichen Arbeit rund um das Digital Festival ist er Geschäftsführer von “User Centered Strategy”, einer Agentur für digitale Markenführung in Nürnberg. Seiner Meinung nach ist es beachtlich, wie sich die Digitalisierungsbereitschaft in Mittelfranken entwickelt hat. Die Bereitschaft Veränderungen anzunehmen sei immens gestiegen, was einer digitalen Transformation immer mehr die Hürden nimmt.
Agenda Digitalisierung Nürnberg
Die übergeordnete Bedeutung der Digitalisierung und den eigenen Handlungsbedarf hat nun auch die Stadt Nürnberg erkannt und jüngst eine Digitale Agenda auf den Weg gebracht. Die “Agenda Digitalisierung Nürnberg” stellt dabei eine wirtschaftspolitische Strategie da, einen positiven digitalen Strukturwandel voranzutreiben.
Sie besteht aus vier zentralen Handlungsfeldern: Digital Transfer, Digital Infrastructure, Digital Startups und Digital Mindset. Ziel ist es, Rahmenbedingungen und Unterstützungsleistungen zu etablieren. So soll sich die Nürnberger Wirtschaft im Zuge der digitalen Transformation erfolgreich entwickeln und sich weiter als starker Wirtschaftsstandort behaupten können.
Die digitale Transformation wird dabei als ein umfangreiches Thema mit weitreichenden Folgen für die gesamte Stadtgesellschaft gesehen, Weswegen eine Dachstrategie “Digitales Nürnberg” unter Federführung des Wirtschaftsreferats bewusst als integriertes Stadtentwicklungskonzept erarbeitet wurde.
“Digitale Transformation wagen! Sie wollen identifizieren, wo die Chancen der Digitalisierung in Ihrem Unternehmen liegen? Oder Sie sind bereits mit digitalen Themen aktiv und wollen ein klares Bild, wo Sie im Vergleich mit anderen stehen? Dann sind die Digitalisierungs-Checks genau richtig.”
Mit diesen Worten kündigt die Stadt Nürnberg zudem ihren neuen Digitalisierungs-Check an, der Unternehmen aus Nürnberg ab jetzt zur Verfügung steht. Das Programm soll den “Digitalen Reifegrad” ermitteln und so die Digitalisierung in den Nürnberger Unternehmen vorantreiben. Das Angebot ist für KMUs bis 250 Mitarbeiter kostenlos. Mehr Informationen dazu finden Sie im Info-Material der Stadt.
Kurz und Knapp – das hat sich in der Region getan
Ausbildungsplätze trotz Corona teilweise unbelegt
Entgegen vieler Erwartungen hat sich die Pandemie nicht auf die Zahl der Azubi-Stellen ausgewirkt. So boten auch in diesem Jahr in Bayern zehntausende Betriebe eine Stelle an. Doch ein Problem bleibt weiter bestehen: Die Zahl der Bewerber sinkt konstant.
Fusion geplant: VR Banken in Mittelfranken wollen sich zusammenschließen
Geplant ist ein Zusammenschluss der VR Bank Nürnberg mit den Instituten in Fürth-Neustadt-Uffenheim und Erlangen-Höchstadt-Herzogenaurach. Mit einer prognostizierten gemeinsamen Bilanzsumme von etwa 4,7 Milliarden Euro würde ein gewichtiger Player im Bankenmarkt der Metropolregion entstehen. Angestrebt wird dabei wohl eine Fusion Mitte nächsten Jahres, insofern bis dahin alle Vertreterversammlungen zugestimmt haben.
Flixbus stellt coronabedingt Betrieb ein
Der Fernbus-Anbieter stellt wegen der neuen Corona-Kontaktbeschränkungen seinen kompletten Betrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab heute vorübergehend ein.
Corona-Update:
Auch diese Woche kommen um das Thema Corona nicht herum. Denn seit heute gelten in ganz Deutschland neue sehr drastische Maßnahmen gegen die noch immer andauernde Pandemie. Damit sie genau wissen, auf was Sie jetzt achten müssen haben wir die Regelungen für Sie zusammengefasst:
Kontaktbeschränkung: In der Öffentlichkeit dürfen sich nur noch Angehörige von zwei Haushalten treffen, dabei allerdings maximal zehn Personen. Feiern in Wohnungen und privaten Einrichtungen werden als „inakzeptabel“ bezeichnet.
Gastronomie: Restaurants, Bars, Clubs, Diskotheken und Kneipen werden geschlossen. Erlaubt bleiben weiter Lieferdienste und Essen zum Mitnehmen, auch Kantinen dürfen öffnen.
Freizeit: Freizeiteinrichtungen werden geschlossen. Dazu gehören Theater, Opern, Konzerthäuser, Messen, Kinos, Freizeitparks, Saunen, Spielhallen, Spielbanken, Wettannahmestellen und Bordelle. Alle Veranstaltungen, die der Unterhaltung dienen, werden untersagt.
Sport: Fitnesstudios etc. werden geschlossen, auch der Amateursportbetrieb wird eingestellt, Vereine dürfen also nicht mehr trainieren. Individualsport, also etwa alleine oder zu zweit joggen, bleibt erlaubt. Profisport wie die Fußball-Bundesliga ist nur ohne Zuschauer zugelassen.
Reisen und Hotels: Auf private Reisen soll ebenso verzichtet werden wie auf Tagesausflüge und Verwandtenbesuche – auch im Inland. Hotels und Pensionen dürfen keine Touristen mehr aufnehmen.
Dienstleistungen: Kosmetikstudios, Massagepraxen und Tattoo-Studios müssen schließen, da hier der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Medizinisch notwendigen Behandlungen etwa beim Physiotherapeuten bleiben weiterhin möglich. Auch Friseure bleiben geöffnet.
Supermärkte: Der Einzelhandel bleibt geöffnet, allerdings gibt es Vorschriften, wie viele Kunden gleichzeitig im Laden sein dürfen.
Schulen und Kindergärten: Schulen und Kindergärten bleiben auch im November offen.
Arbeit: Überall, wo das möglich ist, soll von zuhause gearbeitet werden.
Firmen: Betriebe, Selbstständige und Vereine, die von den neuen Corona-Regeln besonders betroffen sind, bekommen große Teile ihres Umsatzausfalls ersetzt. Bei Firmen mit maximal 50 Mitarbeitern gleicht der Bund 75 Prozent aus, bei größeren wird nach EU-Beihilferecht entschieden.
Corona & die regionale Gastronomie – ein Erlanger erzählt
Besonders hart treffen die Einschränken unsere gastronomischen Betriebe.
Somit auch den Gastronomen und Betreiber des Erlanger Traditionscafé “Café Weiß” Alex Schilling. Zwar hat er damit gerechnet, dass ein “Lockdown” früher oder später wiederkehrt, dennoch hat er ihn jetzt eiskalt erwischt.
Wie auch viele andere Gastronomen kann er die Maßnahmen nur bedingt nachvollziehen. Besonders nach den zahlreichen Investitionen in Hygienemaßnahmen, der Umsetzung aller Regeln für den Gastro-Betrieb und die sehr wenigen Infektionszahlen, die auf die Gastronomie zurückzuführen sind, werfen für viel offene Fragen auf.
Auch um seine Mitarbeiter macht er sich sorgen, besonders die nicht sozialversicherungspflichtigen Studenten, die auf die Einkünfte angewiesen sind stünden vor dem nichts. Man darf nicht vergessen “Mensch zu sein”, auch wenn man Unternehmer ist darf man die eigenen Angestellten, für die man Verantwortung trägt, nicht vergessen. Seinen Betrieb hat Schilling auf Lieferservice und Außerhausverzehr umgeschwenkt, was ökonomisch jedoch kaum eine Alternative darstellt , “Der Markt ist gesättigt, was Lieferervice angeht.”, so der Cafébetreiber.
Trotz der aussichtslosen Lage blickt Alexander Schilling zuversichtlich ins Jahr 2021. Er erhofft sich, dass man aus den verschiedenen Maßnahmen lernt und letztendlich so, in Kombination mit einem möglichen Impfstoff, einen Mittelweg findet, mit alle leben können. Es gilt das “Prinzip Hoffnung”.
Dennoch ist die Lage in Erlangen ernst, einige Betriebe haben bereits angekündigt, dass sie nach dem Lockdown 2.0 nicht wieder öffnen können.
Auch wenn viele die aktuellen Regeln nicht nachvollziehen können, gelten diese und selbstverständlich gilt es sich an diese zu halten. Ob sie wirksam und der richtige Weg waren wird sich im Dezember zeigen.
Bis dahin haben wir drei ganz simple Tipps für Sie, wie Sie ganz direkt dabei helfen können, dass ihr Lieblingsrestaurant, ihre Lieblingsbar oder zum Teil auch andere betroffene Dienstleister ein kleines bisschen besser durch diesen Monat und die Zeit kommen:
- Kaufen Sie Gutscheine, die Sie dann nach dem Lockdown einlösen können
- Machen Sie doch direkt eine Reservierung für Dezember
- Viele Restaurants werden wieder auf Take Away und Lieferservice umschwenken, nehmen Sie dieses Angebot war und bestellen sie sich doch einfach Ihr Lieblingsessen zu sich nach Hause
Nur wenn wir solidarisch sind, zusammenhalten und aufeinander Rücksicht nehmen schaffen wir es durch diese Krise.
Da unsere gesamte Podcast-Produktion aus dem Home Office kommt, können Sie zumindest sicher sein, dass wir auch nächsten Montag wieder mit Ihnen in eine neue Woche starten werden, wenn Sie möchten.
In diesem Sinne, bleiben Sie daheim und vor allem gesund!
Das war “Bürobesuch.de WEEKLY – Ihr Wirtschaftsbriefing für die Metropolregion.“
Es grüßt Sie – auf das Herzlichste
Ihr Constantin Kaindl