Portrait

„Ich bin ein Unternehmer, kein Manager“

Familienvater, Unternehmer, Mittelständler: Gerhard Pölz ist nicht nur langjähriger Spezialist für IT-Consulting und Software-Entwicklung, sondern auch Leiter eines der größten mittelständischen Familienunternehmen der Region. Die ASTRUM IT GmbH zählt inzwischen 150 Mitarbeiter und hat sich deutschlandweit als zuverlässiger IT-Dienstleister einen Namen gemacht. Was ihren Geschäftsführer antreibt: Verantwortung zu übernehmen, Entscheidungen zu treffen, das Unternehmen auszurichten und die Mitarbeiter dabei mitzunehmen.

Wir sprachen mit Gerhard Pölz über die Zukunftspläne der „ASTRUM“, seinen wichtigsten Tipp an einen potenziellen Nachfolger und was es mit „digitaler Vitalität“ auf sich hat.

Eine vielschichtige Karriere in der IT-Branche

Nicht weniger als 30 Jahre Erfahrung in der IT-Branche kann Gerhard Pölz vorweisen. In verschiedenen Stationen sammelte er dabei Eindrücke und Wissen und setze sich mit zahlreichen Herausforderungen auseinander, bevor er schließlich die Führung seines ersten Unternehmens übernahm.

Jahrelang arbeitete er als IT-Berater. Auch aus dieser Tätigkeit konnte er vieles lernen: Überzeugungskunst, Beständigkeit und Vertrauenswürdigkeit, die er vor allem brauchte, wenn er mit starken Führungspersönlichkeiten umgehen musste: „Die große Herausforderung ist, Menschen dazu zu bringen, die Beratung auch anzunehmen. Das hat sehr viel mit Vertrauen zu tun.“

Die Learnings aus diesem Lebensabschnitt konnte er wiederum in seine eigene Führungstätigkeit mitnehmen. So half ihm die Überzeugungskunst beispielsweise, ein Unternehmen aus der Insolvenz zu führen – eine der „größten Herausforderungen“ seiner Karriere, wie er sagt. Kunden und Mitarbeiter davon zu überzeugen, dass das Unternehmen zukunftsträchtig ist, dass nach wie vor Perspektiven vorhanden sind, „das war eine interessante Aufgabe“. Seine Karriere als Geschäftsführer begann übrigens bei der Interflex GmbH, die später von einem amerikanischen Unternehmen übernommen wurde. Dort machte er auch erste Erfahrungen mit den Gesellschaftern der ASTRUM IT GmbH. 2017 wurde er schließlich als neuer Geschäftsführer des Unternehmens vorgestellt.

„Ich bin durch und durch Mittelstand“

Gerhard Pölz auf die Frage, was ihn antreibt

ASTRUM – ein Unternehmen mit Ambitionen

Aufgrund seiner Erfahrungen in der IT-Branche ist es nicht verwunderlich, dass Gerhard Pölz mit ASTRUM eines der erfolgreichsten und stabilsten Unternehmen der Region aufgebaut hat – trotz der COVID-19 Krise. Das Unternehmen ist auf „digitale Vitalität“ spezialisiert. Das heißt konkret: IT-Consulting, individuelle Software-Entwicklung für Kunden und das Entwickeln innovativer Produkte für das eigene Unternehmen. Unter anderem entwickelt ASTRUM Computer-Tomographie-Software für einen Medizin-Hersteller aus der Region oder ein Software-Produkt für ein Sicherheitsunternehmen aus München. Partner sind unter anderem SIEMENS, Bosch oder PUMA.

Dieses Jahr feiert „die ASTRUM“ bereits ihren 29. Geburtstag. Zum Hintergrund: Walter Greul gründete ASTRUM als reine „Engineering-Company“, die Software im Namen der Kunden entwickelte. Erst später kamen auch eigene Produktideen hinzu. Beispielsweise eine Software für die Personaleinsatzplanung, die noch heute für Krankenhäuser und Flughäfen genutzt wird. Der Teil des Unternehmens, der für diese Aufgaben zuständig war, die damalige ASTRUM HR, wurde 2005 jedoch an die Interflex GmbH verkauft. Eine Laune der Geschichte, dass der damalige Käufer und Leiter der Interflex GmbH der heutige Geschäftsführer der ASTRUM ist: Gerhard Pölz. Inzwischen haben sich die beiden damaligen Sparten ASTRUM IT und ASTRUM HR unter seiner Führung wieder zusammengeschlossen.

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„Wir sind kein Fraunhofer- oder Max-Planck-Institut, wir sind ein Industrieunternehmen. Am Ende des Tages müssen wir Geld verdienen.“

Gerhard Pölz

Gesellschafter und Unternehmensführer mit Vision

Vor einem Jahr wurde Gerhard Pölz schließlich Hauptgesellschafter der ASTRUM. Das ist sowohl wichtig, um die Unternehmensnachfolge zu regeln – auch aber, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. Der Charakter des mittelständischen Familienunternehmens soll dabei auch in Zukunft erhalten bleiben. Ziel ist es nicht, alles schnellem Wachstum unterzuordnen, sondern organisch zu wachsen. Von mehr als 900 Bewerbern jährlich werden deshalb auch nur rund 20 genommen. „Sehr sorgsam“ ist die ASTRUM bei der Auswahl der neuen Mitarbeiter. Die Unternehmens-Kultur spielt dabei eine besondere Rolle. Als Arbeitgeber legt Gerhard Pölz viel Wert auf Kommunikation. Ihm ist es wichtig, „dass die Mitarbeiter auch nachvollziehen können, wo wir uns gerade entwickeln. Und auch wie“.

Umsetzbar ist all dies nur mit großer Beständigkeit, viel Willen und den richtigen Leuten um sich herum. Dazu passt auch der Tipp, den Gerhard Pölz seinem Nachfolger geben würde: „Sei dir bewusst, dass du sehr viel Energie brauchst. Und bau dir ein Netzwerk von vertrauenswürdigen Menschen auf.“

Die Themen des Podcasts im Überblick

  • Kurze Vorstellung (ab 0:00)
  • Wie würden Sie einer 7-Jährigen Ihren Beruf erklären? (2:17)
  • Was treibt Sie an? (3:13)
  • Was waren die größten Herausforderungen Ihrer Karriere? (6:17)
  • Wie nehmen Sie die Mitarbeiter mit? (10:12)
  • Was macht ASTRUM genau? (12:34)
  • Entwicklung des Unternehmens? (15:14)
  • Wie kommen Sie an Ihre Kunden? (18:53)
  • Welche Aufgaben übernehmen die einzelnen Abteilungen der ASTRUM? (21:09)
  • Wie kam es dazu, dass Sie der größte Gesellschafter der ASTRUM wurden? (24:04)
  • Wenn Sie einen Nachfolger anlernen müssten und Sie dürften ihm nur einen Tipp mitgeben, welcher wäre es? (29:58)
  • Wenn Sie außerhalb Ihrer aktuellen Branche eine Firma grünen würden: Was würden Sie gründen?

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