Was passiert, wenn ein Top-Manager und ein Spitzensportler ihre Erfahrungen teilen?
Im Interview mit Bürobesuch.de erzählen Mathias Heinke und Nils Frommhold, wie aus einem Mentoring eine echte Partnerschaft auf Augenhöhe wurde – und warum Leidenschaft, Disziplin und Vertrauen in beiden Welten den Unterschied machen.
Ein Gespräch über Resilienz, Rollenwechsel und die Kraft von Teamwork.
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Jeden Donnerstag interviewen wir eine Person aus dem Wirtschaftsleben der Metropolregion Nürnberg zu einem konkreten Thema.
Uns ist es dabei wichtig, dass Sie als Leserin oder Leser in das Thema eintauchen können und dabei Experten aus der Region kennenlernen.
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Herr Heinke, Sie haben viele Jahre in Spitzenpositionen im Bankwesen gearbeitet – Herr Frommhold, Sie waren als Triathlet auf der Langdistanz erfolgreich. Welche Gemeinsamkeiten haben Sie bei all den Unterschieden in Ihren Welten sofort gespürt?
Mathias Heinke: „Spitzenleistungen und Außerordentliches entstehen im Sport und im Business aus einer Mischung von Leidenschaft und Disziplin. Es sind immer die einzelnen Menschen die den Unterschied machen und die jeweilige ‚Machbarkeitskultur‘ spielt eine entscheidende Rolle.
Nils Frommhold: „Dem kann ich nur hinzufügen, wie wichtig es ist, den Dingen grundsätzlich positiv zu begegnen. Am Ende geht es bei beiden darum, Strategien zu entwickeln, die einen zum gewünschten Ergebnis führen.
Wie nah sich diese Strategien in Sport und Business tatsächlich sind, durften Mathias und ich in den letzten Jahren immer wieder erleben.“
Wenn Sie beide an Ihr erstes Kennenlernen über die Sporthilfe zurückdenken: Was hat Sie damals am meisten überrascht – der Banker über den Sportler, der Sportler über den Banker?
Heinke: „Krass wieviel Aufwand der Sportler trotz seines Talents aufwenden muss, um in der Welt Elite mitspielen zu können.“
Frommhold: „Ich war beeindruckt, wie klar strukturiert und durchgetaktet Mathias Tag war. Unser Gespräch hatte einen festen Timeslot – direkt danach ging es für ihn nahtlos ins nächste Meeting.“
„Teamwork makes the dream work“ – das ist das Motto des Mentorenprogramms. Wie hat sich dieses Motto in Ihrer ganz persönlichen Mentoring-Beziehung konkret gezeigt?
Heinke: „Für mich ist konkret ein Traum in Erfüllung gegangen, denn ich wollte unbedingt noch mal eine Langdistanz finishen und das habe ich mit dem Coaching von Nils hinbekommen.
Im Laufe des Mentorings durfte ich in der Begleitung von Nils viele positive Erlebnisse mitnehmen, die ich als ’normaler‘ Zuschauer nicht gehabt hätte.“
Frommhold: „Gerade zu Beginn meiner Karriere hatte ich viele Zweifel, wie mein Leben nach dem Sport aussehen könnte. Im Endeffekt habe ich mich voll und ganz auf den Sport konzentriert und meinen Traum als Profisportler gelebt immer im Hinterkopf das das Leben danach natürlich noch weiter gehen soll.
Umso wichtiger war es für mich, jemanden an meiner Seite zu wissen, der mir eine Perspektive über die begrenzte Zeit als Sportler hinaus aufgezeigt hat. Mathias war dabei stets ein verlässlicher Ratgeber und jederzeit erreichbar.
Ich bin überzeugt, dass seine Begleitung nicht nur dazu beigetragen hat, dass meine Karriere so lange andauerte, sondern auch den erfolgreichen Übergang in die Berufswelt möglich gemacht hat.“

Herr Frommhold, Sie sind nach Ihrer Sportkarriere im Consulting gestartet. Welche Rolle spielte das Mentoring von Herrn Heinke bei diesem Übergang in die Wirtschaft?
Frommhold: „Mathias und ich haben bereits frühzeitig über mögliche Wege für meinen beruflichen Einstieg nach der Sportkarriere gesprochen. Die grobe Richtung war mir eigentlich schon seit dem Studium klar.
Wichtig war mir zu Beginn, zunächst Abstand zu meinem direkten Sportumfeld zu gewinnen und mich in einem neuen Bereich zu beweisen.
Besonders wertvoll fand ich dabei, dass wir in unserem regelmäßigen Austausch in der späteren Sportler-und-Trainer-Beziehung auch über allgemeine Themen sprechen konnten. Von Mathias’ Erfahrungen profitiere ich bis heute und nehme seine Impulse sehr dankbar an.“
Herr Heinke, Sie haben sich für die Challenge Roth vorbereitet und Nils Frommhold war Ihr Coach. Wie unterscheidet sich das Lernen von einem Spitzensportler von dem Mentoring in der Business-Welt?
Heinke: „Viele der Themen waren für mich in der Tiefe neu. Du brauchst medizinisches Know-how um dich mit Herzfrequenzen und Laktat auseinanderzusetzen und die Physik schlägt mit Leistungen beziehungsweise Watt-Messung und Pedalumdrehungen zu.“
Inwiefern zeigt Ihre Geschichte, dass Wirtschaft und Sport sich gegenseitig beflügeln können – und warum ist das gerade in der Metropolregion Nürnberg ein spannendes Modell?
Heinke: „Der Umgang mit Niederlagen oder Verletzungen, die hohe Disziplin bei der Durchführung eines Trainings, das alles zahlt auf die Resilienz ein. Egal, ob beim Sport oder in der Arbeitswelt, die Bereitschaft sich auf neue Situationen einzustellen findet man in beiden Bereichen und das zeigt, wie flexibel der jeweilige Mensch ist.“
Strategie als Schlüssel zum Erfolg: Die VR TeilhaberBank stärkt Familienunternehmen

Warum braucht mein Unternehmen eine Strategie? Diese Frage stellt sich früher oder später jeder Betrieb – insbesondere Familienunternehmen, in denen unternehmerische und familiäre Interessen aufeinandertreffen. Eine klare Strategie schafft Einheit, verhindert Konflikte und ermöglicht langfristige Planung, ohne dabei an Flexibilität zu verlieren. Die VR TeilhaberBank hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmerfamilien in genau diesen Prozessen zu unterstützen.
Mit umfangreicher Erfahrung in der Strategieentwicklung begleitet die VR TeilhaberBank ihre Kundinnen und Kunden bei der Definition von Zielen und Leitlinien, bei der Gestaltung von Governance-Strukturen sowie der Entwicklung individueller Finanzierungskonzepte. In der Nachfolgeberatung stehen rechtliche, steuerliche und emotionale Fragestellungen ebenso im Fokus wie die Moderation bei Konflikten unter Gesellschaftern. Ergänzt wird das Angebot durch ein weitreichendes Expertennetzwerk aus Steuerberatern, Rechtsanwälten und Mediatoren – für maßgeschneiderte, ganzheitliche Lösungen.
Die Botschaft ist klar: Eine durchdachte Strategie ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Wer langfristig erfolgreich sein will, sollte frühzeitig die Weichen stellen – mit einem Partner, der die Herausforderungen von Familienunternehmen versteht.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie auch bei den Herbstgesprächen der VR TeilhaberBank.
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Was würden Sie anderen Athletinnen und Athleten sowie Führungskräften raten, die überlegen, an einem solchen Mentorenprogramm teilzunehmen?
Heinke: „Unbedingt machen, beziehungsweise bewerben – das geht ganz einfach. Gerne auch Paarbildung im Unternehmen: Suchen sie sich als Führungskraft oder als junger Mitarbeiter einen Mentor und lassen das Mentoring in beide Richtungen aufleben – gegenseitiges Vertrauen ist der Schlüssel zum Erfolg.“
Frommhold: „Für mich ist das ein No-Brainer. Wie Mathias sehe ich das nicht ausschließlich auf Athleten begrenzt. Grundsätzlich ist es immer wertvoll, jemanden an der Seite zu haben, der bereits an einem anderen Punkt im Leben steht und einem neue Perspektiven aufzeigen kann.
Gleichzeitig kann aber auch ein Mentee für den Mentor wichtig sein – vorausgesetzt, beide lassen sich zu 100 % aufeinander ein.“
Wenn Sie beide zurückblicken: Was ist die wichtigste Erinnerung an Ihr gemeinsames Mentoring-Abenteuer?
Heinke: „Für mich der manchmal mehr Fan als Mentor war ist es der Sieg von Nils 2015 in Roth oder auch die gemeinsame Kundenveranstaltungen mit 15 Ausdauersport-Begeisterten Unternehmen aus der Metropolregion. Daneben gab es eine Vielzahl von gemeinsamen Erlebnissen. Unter anderem, dass wir im März diese Jahres unsere Geschichte vor 500 Besuchern in der Paulskirche erzählen durften, war ein tolles Erlebnis.“
Frommhold: „Ich möchte das ungern auf eine einzelne Erinnerung reduzieren. Gemeinsam haben wir Workshops und Keynotes organisiert, aus einem dieser Events ist sogar ein langjähriger Sponsor für mich entstanden. Ebenso bleibt mir unser gemeinsamer Besuch auf der Erlanger Bergkirchweih in Erinnerung. Und natürlich war es etwas Besonderes, dass Mathias mich bei all meinen Starts in Roth begleitet hat.“
Herr Frommhold, was hat Sie in der Businesswelt bisher am meisten überrascht – und Herr Heinke, was hat Sie im Sporttraining am meisten überrascht?
Frommhold: „Mich hat überrascht, wie viele Parallelen es zwischen der Businesswelt und dem Spitzensport gibt. Themen wie Teamwork, klare Zieldefinition oder die Bedeutung von Vertrauen spielen in beiden Welten eine zentrale Rolle.
Gleichzeitig war es spannend zu sehen, dass nicht immer der „stärkste“ Ansatz gewinnt, sondern häufig diejenigen erfolgreich sind, die nachhaltig, strukturiert und mit einem klaren Plan vorgehen – ganz ähnlich wie im Sport.“
Heinke: „Überraschend war für mich, was aus einem nicht mehr ganz so jungen Körper mit viel Disziplin rausgeholt werden kann, wie strukturiertes Training wirkt und wie Ernährung und Disziplin das Ergebnis beeinflussen.“
Mentoring ist ein Geben und Nehmen. Gab es einen Moment, wo Sie beide gespürt haben: Jetzt haben wir wirklich die Rollen getauscht?
Heinke: „Das Gefühl gab es direkt ab Tag 1 das von Nils erstellten Trainingsplans. voller Vertrauen habe ich mich in seine Hände gegeben.“
Frommhold: „Das stimmt. Wir hatten einen klaren Startpunkt, und von da an hat mir Mathias sein volles Vertrauen geschenkt. Ich habe sozusagen das Steuer übernommen und begonnen, sein Training zu planen.
Doch ohne Feedback, ohne Leidenschaft und ohne die hingebungsvolle Umsetzung durch den Athleten wäre Coaching nur halb so erfüllend. Mathias hat sich führen lassen, sein Feedback und seine Trainingsergebnisse haben mir wiederum die Motivation gegeben, die ich gebraucht habe.
Am Ende gilt eben: machen muss es der Athlet selbst.“
Gibt es eine Tradition oder ein Ritual, das Sie beide durch diese Zeit miteinander verbindet?
Heinke: „Bei einer Beziehung, die bereits seit über 12 Jahren Bestand hat, hat sich die Situation laufend geändert.
Die Reaktionen auf den Start in Roth haben uns überrascht und uns motiviert, unsere Erfahrung aus diesen 12 Jahren aufzuarbeiten Gerade sind wir dabei ein Speakerkonzept zu erarbeiten.“
Frommhold: „Ich glaube, unser größtes Ritual ist, dass wir uns immer wieder neu erfinden. Genau das möchten wir auch weitergeben, zumal wir gerade nach Mathias’ Start in Roth sehr viel positives Feedback bekommen haben.
Darauf wollen wir aufbauen und unsere Erfahrungen künftig noch aktiver teilen und für andere zugänglich machen.“
