BROCHIER ist eine Hausnummer hier in der Region. Der Komplettlösungsanbieter für innovative Gebäude- und Anlagentechnik besteht mittlerweile seit 150 Jahren. In erster Reihe der BROCHIER Gruppe stehen heute drei Personen: Hauptgesellschafter Pascal Brochier sowie die Holding-Geschäftsführer Volker Huth und Christian Waitz. Wir haben mit ihnen darüber gesprochen, was sie antreibt und wie sie ihre Rolle als Führungskraft sehen.

Bei Christian Waitz ging es schon früh los: Mit 14 Jahren schaufelte er zum ersten Mal in den Sommerferien Gräben auf einer Baustelle. Sein Ingenieursstudium in Versorgungstechnik an der heutigen Technischen Hochschule Nürnberg führte ihn zur ehemaligen Firma Hans Brochier. Nach seinem Wechsel zur Alexander Brochier Unternehmensgruppe im Jahr 2001 war er als Projektleiter tätig, bevor er schließlich in eine Firmengeschäftsführung aufstieg. Seit zehn Jahren ist er nun einer der beiden Holding-Geschäftsführer und seit fünf Jahren Mitgesellschafter – als Neffe von Alexander Brochier trägt Waitz die Tradition und Werte des Familienunternehmens weiter.
Entwicklung treibt mich an: Menschen zu entwickeln, Themen zu entwickeln, Rahmenbedingungen für Entwicklung zu schaffen. Stillstand macht mich wahnsinnig.
Christian Waitz, Geschäftsführer der BROCHIER Holding

Im Jahr 2013 galt Waitz im Unternehmen noch als der „junge Wilde“ mit verrückten Ideen. In dieser Rolle wurde er aber mittlerweile von Pascal Brochier abgelöst. Der 30-Jährige ist seit 2022 Hauptgesellschafter und wie er selbst sagt „in der Lehre“. „Hauptgesellschafter ist kein Job, es ist eine Rolle. Ich wollte mich aber nicht ins gemachte Nest setzen, sondern selbst mit anpacken“, erklärt der Sohn von Alexander Brochier.
Aus jugendlicher Naivität zum leidenschaftlichen Hauptgesellschafter
Pascal hatte in seiner Jugend kaum Interesse am Unternehmen seiner Vorfahren, wie er selbst sagt. Aber so ist das schon lange nicht mehr: Nach seinem Hauptschulabschluss kommt die Mittlere Reife und eine kaufmännische Ausbildung. Danach holt er das Abitur nach und studiert BWL – seine Bachelorarbeit zum Thema Unternehmensdigitalisierung ist sein erster tatsächlicher Berührungspunkt mit BROCHIER. Da merkt er dann: „Das ist genau das, was ich immer machen wollte.“ Seit dem erfolgreichen Abschluss und auch während seines Masterstudiums arbeitet er bei den Gruppenfirmen mit. Er füllt dort personelle Lücken, die temporär beispielsweise durch Elternzeit entstehen.

Pascal Brochiers zweiter Job ist, die Digitalisierung in der Gruppe voranzutreiben. Er hat sich beispielsweise zum Ziel gesetzt, dem Fachkräftemangel durch digitale Lösungen zu begegnen. Danach arbeitet künftig der erfahrene Monteur im Homeoffice und unterstützt remote seine jüngeren, mit AR-Brille ausgestatteten Kollegen auf der Baustelle. Technische Anleitung, produktspezifische Kniffe, interne Qualitätsabnahme – alles kommuniziert über die AR-Brille. Für dieses Digitalkonzept erhielt er sogar kürzlich die Auszeichnung, mit Herrn Aiwanger an einer Podiumsdiskussion im Staatsministerium teilzunehmen. Das spornt ihn weiter an: „Es gibt noch viel zu tun, damit wir in Zukunft auf die AR-Brille und weitere digitale Werkezuge setzen können.“
„Pfingsten 2019 werde ich niemals vergessen“
Volker Huth gehört schon lange zur Firmenfamilie. Der Geschäftsführer arbeitete erstmals 1989 bei BROCHIER. Nach Ausscheiden von Alexander Brochier 2016 übernimmt er neben Christian Waitz die Führung der Holding. Im Gegensatz zu Waitz hält sich Huth gerne hinter den Kulissen auf: Finanzen, IT, Buchhaltung und M&A begeistern ihn. Die Einführung des neuen ERP-Systems war eine der größten Herausforderungen seiner Karriere: „Es gab schlaflose Nächte, und Pfingsten 2019 werde ich niemals vergessen.“ Aber all die Mühe hat sich gelohnt, denn das System ist in den letzten sechs Jahren gewachsen und jeder Einsatz dafür hat sich ausgezahlt.

Genau das ist es auch, was Volker Huth antreibt: „Die Zusammenarbeit im Team.“ Gemeinsam Projekte umsetzen, an Lösungen arbeiten und sich an Neues herantasten. Dabei ist es Huth auf keinen Fall lästig, wenn ihm dabei jemand über die Schulter schaut. Es motiviert ihn, sein Wissen weiterzugeben und andere für seine Themen zu begeistern. Wenn er seinem Nachfolger nur einen Tipp geben dürfte, wäre es der: „Sei ehrlich.“
Wie würdest du deinen Job einer Siebenjährigen erklären?
Bei dieser Frage kommt das Gespräch fast ins Stocken, aber letztlich sind sich alle drei einig. BROCHIER sorgt dafür, dass es läuft – egal ob Wasser, Strom oder Wärme. “Wenn du willst, dass dein Wasserhahn eine Giraffe ist, dann sorgen wir dafür, dass es eine Giraffe wird”, erklärt Pascal Brochier mit einem Augenzwinkern.
Trotz des starken Wachstums in den letzten Jahren, dem steigenden Jahresumsatz und den mittlerweile über 700 Mitarbeitenden bleibt BROCHIER eines: bodenständig. „Ich empfinde es als Ehre diese Verantwortung übernehmen zu dürfen“, resümiert Pascal Brochier.

Alle drei verbindet der Wunsch, die Gruppe als wertorientiertes Familienunternehmen kontinuierlich weiterzuentwickeln. „BROCHIER gibt es schon seit 150 Jahren, zwei Weltkriegen, zwei Weltwirtschaftskrisen. Ich will den Weg ebnen, dass es noch weitere 150 Jahre besteht.“ So beschreibt Pascal Brochier seine Vision für das Unternehmen.