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Der Schnellüberblick für Eilige
- Siemens: LDA soll ausgegliedert werden, Hunderte Mitarbeiter betroffen
- Deutsche Hefewerke Nürnberg: 2022 soll Schluss sein
- Schaeffler und FAU: Mitgründungspartner des KI Park e.V. in Berlin
- Siemens Energy: Rückzug aus Wasserkraft Joint-Venture mit Voith
Siemens: LDA soll ausgegliedert werden, Hunderte Mitarbeiter betroffen
Die Siemens Large Drives Applications (LDA) soll vom Mutterkonzern ausgegliedert werden. LDA hat seinen Hauptsitz in Nürnberg. Wie der Name schon vermuten lässt, hat sich die Sparte auf Motoren für den Bergbau, die Chemie-, Gas- sowie Ölindustrie spezialisiert.
Die Ausgliederung betrifft bis zu 850 Beschäftigte am Hauptstandort in der Nürnberger Vogelweiherstraße. Außerdem 350 Mitarbeiter in Erlangen, berichtet „Nordbayern.de„. Deutschlandweit sind 2.200 Menschen bei Siemens LDA beschäftigt. Hinzu kommen 4.800 Mitarbeiter in China, den USA und Tschechien.

Der Betriebsrat befürchtet, dass die Sparte nach der Ausgliederung verkauft werden könnte und damit Stellen abgebaut würden. Auf der anderen Seite könnten durch die Ausgliederung Prozesse innerhalb des Unternehmens debürokratisiert werden, was das Unternehmen als Ganzes dynamischer machen würde.
Hintergrund: Die Ausgliederung von Sparten gehört bei Siemens seit einigen Jahren zur Strategie. Vor allem der ehemalige CEO Joe Kaeser trieb diesen Kurs voran. Unter ihm wurde unter anderem die Sparte Siemens Mobility ausgegliedert und in eine eigenständige GmbH überführt.
Mobility stand sogar kurz vor einer Fusion mit dem französischen Zughersteller Alstom. Die EU aber untersagte diesen Zusammenschluss. Der Grund: Die beiden größten europäischen Bahntechnikunternehmen, Siemens Mobility und Alstom, könnten so eine marktbeherrschende Stellung erhalten.
Deutsche Hefewerke Nürnberg: 2022 soll Schluss sein
Ende April 2022 soll die Deutsche Hefewerk GmbH in Nürnberg schließen, das meldet „Nordbayern.de„. Seit 166 Jahren wird hier Hefe produziert und in ganz Deutschland vertrieben. Knapp 50 Beschäftigten droht nun der Arbeitsplatz-Verlust.
Grund: Der Hefemarkt in Deutschland sei seit Jahren rückläufig und im deutschen Markt gebe es Überkapazitäten.
Betriebsrat und Geschäftsleitung haben bereits Gespräche aufgenommen.
Schaeffler und FAU: Mitgründungspartner des KI Park e.V. in Berlin
Der Herzogenauracher Automobilzulieferer Schaeffler und die Friedrich-Alexander-Universität (FAU) haben zusammen mit zehn weiteren Partnern den KI Park e.V. in Berlin gegründet. Neben den beiden Institutionen aus der Region sind Volkswagen, der VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik), das Software-Unternehmen Celonis, Humboldt-Innovation, Science & Startups, German Entrepreneurship, GAULY, die Diamant Software GmbH, Deloitte und Investa Real Estate beteiligt.
Ziel des Vereins ist die Förderung von konkreten Anwendungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz.
Klaus Rosenfeld, Vorstands-Vorsitzender der Schaeffler AG, sagt: „Die verstärkte Nutzung von Künstlicher Intelligenz ist ein wichtiger Bestandteil der Digitalisierungsstrategie von Schaeffler. Als Gründungsmitglied des KI Parks in Berlin wollen wir uns neue Möglichkeiten und Potentiale erschließen, um die Schaeffler Gruppe auf die Anforderungen der Zukunft auszurichten„.

Siemens Energy: Rückzug aus Wasserkraft Joint-Venture mit Voith
Siemens Energy steigt aus dem gemeinsam mit Voith geführten Joint-Venture Voith Hydro aus. Voith übernimmt die 35 Prozent Beteiligung von Siemens Energy. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Im Jahr 2000 wurde das Joint-Venture gegründet. Siemens stellte die Generatoren und Voith die Turbinen. Der Umsatz lag zuletzt bei rund einer Milliarde Euro, berichtet das „Handelsblatt„.
Siemens Energy will sich künftig auf den Transport und die Speicherung von Energie, „auf die Dekarbonisierung industrieller Prozesse sowie auf die Stromerzeugung ohne oder lediglich mit geringen CO2-Emmissionen“ konzentrieren, so die Pressemitteilung. Deshalb zieht sich Siemens Energy nun zurück.
Jochen Eickholt, Mitglied des Vorstands bei Siemens Energy, zum Verkauf: „Die Transaktion ist ein weiterer Beleg, dass wir unser Portfolio konsequent auf das Kerngeschäft ausrichten. Weniger Komplexität, mehr Effizienz, so wollen wir Siemens Energy für die Zukunft aufstellen. Unser bisheriger Partner Voith wiederum wird mit der Übernahme der vollständigen Anteile den Ausbau der Wasserkraft im Strommix noch konsequenter verfolgen können, das ist für alle Beteiligten die optimale Lösung.“
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